Batterien – große Chancen aber auch Risiken

Seit Jahrzehnten werden Akkumulatoren und Batterien in allen Größen, chemischen Zusammensetzungen (Blei-Säure, Nickel-Cadmium, Nickel-Metallhydrid, Quecksilber, Lithium-Ionen, …) für vielfältige Zwecke in Industrieländern produziert und in Entwicklungs- und Schwellenländern konsumiert. Taschenlampen, Radios, Mopeds und Motorräder, PKW und LKW, Stromspeicher für abgelegene Gebiete und seit Anfang des neuen Jahrtausends auch zunehmend Batterien für Solaranlagen sowie für mini-grids zur lokalen Stromversorgung.  

Selten gibt es in Entwicklungsländern funktionierende Rücknahmesysteme, weshalb Millionen von Batterien in der Landschaft, in Seen und Flüssen landen oder Wertstoffe aus den Batterien unsachgemäß entnommen werden. Blei-Säure Akkus werden unter primitivsten Umständen zerhackt, wobei die Säure mit Blei-Ionen in den Boden sickert, und das Blei ausgeschmolzen wird. Giftige bleihaltige Dämpfe und Niederschläge werden von Kindern und Erwachsenen aufgenommen und führen zu erheblichen gesundheitlichen Schäden.

Die rapide Zunahme der stationären Nutzung erneuerbarer Energien und von e-Mobilität wird eine Kostendegression von Lithium-Ionen Batterien bringen und damit deren Anwendung als Energiespeicher in Stromnetzen und Fahrzeugen ermöglichen. Neben dem preiswerten Lithium sind Nickel, Kobalt und andere Wertstoffe wie Seltene Erden oftmals in kleinen Mengen in Batterien enthalten, deren Recycling sich aber nur bei größeren Stückzahlen rechnet. Die geordnete Rücknahme und neue technische Verfahren sind Herausforderungen, denen sich Industrie und Staat stellen werden müssen.

Das Leitprinzip der Circular Economy erfordert Lösungen wie Erweiterte Produzenten-verantwortung, den Verleih oder das Leasing von Batterien, pay-per-use Modellen, welche mit Hilfe moderner Technologien auch in ärmeren Volkswirtschaften umsetzbar sind. Think Tanks, wie das African Center for Economic Transformation thematisieren die Chancen für Ghana und Afrika bereits und sind auf dem Wege die Circular Economy als Entwicklungschance zu sehen.