Industriepolitik für nachhaltige Entwicklung

Die Erfahrung zeigt: wenn der wirtschaftliche Fortschritt fehlt, wird auch die soziale Entwicklung fehlschlagen und die Umwelt irreversibel geschädigt werden. Eine nachhaltige Industriepolitik nach den Grundprinzipien der Circular Economy fehlt in nahezu allen Entwicklungsländern.

Diesel power Plant
Dieselkraftwerk in Indonesien – Der Wechsel zur Nutzung von erneuerbaren Energien in Mini-Grids ist gerade in Entwicklungsländern erforderlich.
Copyright Arno Tomowski

Äthiopien hat bereits vor mehr als einem Jahrzehnt erkannt, dass eine Industriepolitik neben den gegebenen Ressourcen und der Geografie auch die Bildung und Ausbildung umfassen muss. Das Land kann daher trotz einiger politischer Unsicherheiten bis heute beeindruckende Fortschritte in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung aufweisen. Gerade die rohstoffreichen Länder Afrikas sind gefordert kohärente Sektorpolitiken zu formulieren. Ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit hohem Arbeitskräftebedarf ist zwingend erforderlich, um trotz des in vielen Ländern hohen Bevölkerungswachstums zunehmenden  Wohlstand zu generieren und den Migrationsdruck zu reduzieren. 

Professor Kenichi Ohno vom japanischen GRIPS hat 2011 die Industriepolitikberatung Äthiopiens aufgenommen und eine Standard-Vorgehensweise beschrieben.
Copyright Prof. Kenichi Ohno, GRIPS 2011
Copyright Prof. Kenichi Ohno, GRIPS 2011

Öko-Effizienz in Industrie- und Gewerbeparks, d.h. die Nutzung von unvermeidlichen Abprodukten (Wärme, Gase, Flüssigkeiten, „Abfälle“) als Input für Prozesse ist seit Jahren Stand der Technik in Industrieländern. In Entwicklungsländern werden entsprechende Planungen und Realisierungen bisher nur in Ausnahmefällen umgesetzt. Hier sind erhebliche Potenziale vorhanden, um wirtschaftliche Entwicklung schneller und im Einklang mit den Prinzipien der Circular Economy nachhaltig erfolgreich zu gestalten.